Berühmte Künstler




Joan Miró i Ferrà  (* 20. April 1893 in Barcelona; † 25. Dezember 1983 in Palma de Mallorca) war ein katalanischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker. Seine frühen Werke weisen, aufbauend auf der katalanischen Volkskunst, Einflüsse des Kubismus und des Fauvismus auf. Von Anfang bis Mitte der 1920er Jahre vollzog der Künstler in Paris, beeinflusst von den dort herrschenden Kunstströmungen des Dadaismus und Surrealismus, den grundlegenden Stilwechsel, der ihn von der Gegenständlichkeit wegführte. Miró gehört als Vertreter der Klassischen Moderne mit seinen fantasievollen Bildmotiven zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine magischen Symbole für Mond, Sterne, Vogel, Auge und Frau zählen zu den bekanntesten Elementen seiner Kunst. Das verstörende Spätwerk, wie beispielsweise die Serie Toiles brûlées (Verbrannte Leinwände) war eine inszenierte Zerstörung, ein Protest gegen die Kommerzialisierung der Kunst und ein Ausdruck seiner Forderung, die „Malerei zu ermorden“. Im öffentlichen Raum schmücken beispielsweise seine Keramikwände das UNESCO-Gebäude in Paris und das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen; Monumentalskulpturen sind unter anderem auf Plätzen in Barcelona und Chicago aufgestellt.

Miro und Mallorca

Einen lang gehegten Wunsch konnte sich Joan Miró 1956 erfüllen. Er siedelte in diesem Jahr in sein großzügiges, mediterranes Atelier in Cala Major, in der Nähe des Zentrums von Palma de Mallorca, über. In diesem Atelier, welches sein Freund Josep Lluis Sert als Architekt entworfen hatte, war es Miró möglich, seine großformatigen Leinwände zu malen und zugleich auch an Zeichnungen zu arbeiten. 1959, nachdem er den Guggenheim-Preis erhielt, kaufte sich Miró ein nahegelegenes Grundstück mit einer alten Villa (Son Boter) hinzu, wo er ebenfalls an den großen Bildern arbeitete.

Der Umzug nach Cala Major bedeutete wieder einen Neubeginn für die Kunst Joan Mirós, vor allem für seine Malerei. In den Gemälden dieser Ausstellung begegnet uns eine bisweilen ungewöhnliche Bildsprache, die erlöst ist von sorgfältig gesetzten Linien und Farbfeldern. Die Leinwände waren für Miró zur großen Arena geworden, in der er sich ungezwungen malerisch bewegen konnte. Spontane Gesten (Fingerabdrücke, Kleckse, Farbgerinsel) gehörten ebenso zum Repertoire wie auch Zeichen und Formen, die uns noch entfernt an Gestirne und Figuren erinnern. Auch in diesen Bildern tauchen Mirós Grundfarben Rot, Blau, Gelb, Grün auf. Eine bedeutende Rolle gewann das Schwarz, welches für die auf Mallorca entstandenen Werke allerdings eine andere Bedeutung als Dunkelheit oder Trauer hat.

Unerschöpflich blieb die Erfindungsgabe Mirós auch in den letzten 25 Jahren - nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Skulptur. Aus banalen Gegenständen, die er am Strand aufsuchte, aus traditionellen mallorquinischen Figuren und Spielzeugen, die er in seinem Atelier sammelte, formte Miró Skulpturen, die ihresgleichen an Poesie suchen. Hierzu befragt, sagte Miró:

"Das kleinste Ding der Natur ist in sich eine eigene Welt. Ich finde alle meine Themen auf den Feldern oder an der Küste. Ankerteile, Seesterne, Ruderblätter und Steuerpinnen - alle tauchen sie in meinen Kompositionen auf, und dasselbe gilt für die eigenartigen Hutformen von Pilzen und die 77 verschiedenen Kürbisarten."

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